Solidarität unter Antifaschist*innen

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Am 30. Mai hatte die Linksjugend im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge zu einem Grillfest nach Dippoldiswalde eingeladen.

Prompt kam es zur Ankündigung, dass Max Schreiber mit seinen “Freien Sachsen” dieses Fest “besuchen” will.

Wir OMAS GEGEN RECHTS.DRESDEN wollten da natürlich nicht tatenlos zusehen. Gisela F. und ich entschlossen uns spontan, die jungen Leute in Dipps zu unterstützen.

Schon bei der Parkplatzsuche sahen wir die versammelten Gestalten der rechten Szene…
Wir wurden von den ca. 50 Anwesenden rund um das Parteibüro der Linken herzlich begrüßt. Doch leider konnten wir die entspannte Stimmung nicht lange genießen.

Max Schreiber rückte mit seinem “Gefolge” sowie Mikrofon und Kameras an.
Sie bedrängten die Anwesenden, ohne vorher um Erlaubnis zu bitten, mit den üblichen “Taubenschach-Fragen“. Die Polizei war auch anwesend, schritt jedoch nur ein, wenn es zu körperlichen Berührungen kam, da wir uns im öffentlichen Raum befanden.

Zum Glück hatte die Linksjugend große Banner dabei, um sich gegen diese Menschen voller Hass abschirmen zu können.


Wenn ich alleine daran denke, was mir so alles an den Kopf geschmissen wurde: Ich sei dumm und ja nur hier, weil mich nie einer gewollt hätte und ich keine Kinder und Enkel hätte usw. … Wenn die wüssten…

Da ich mal 13 Jahre in Dippoldiswalde gewohnt habe, war ich aber schonmal froh, dass in dieser Nazigruppe keine Bekannten aus alten Zeiten waren…

Ein für mich unfassbares Erlebnis war, dass ein älterer Mann ein junges Mädchen verbal davon überzeugen wollte, dass sie bei der Linksjugend falsch sei und auf ihr Argument, dass sie ein neues 1933 verhindern wolle, meinte, dass ja an der damaligen Entwicklung nur das “Weltjudentum” schuld gewesen sei… Ich wies einen Polizisten darauf hin. Dieser sah jedoch keinen Grund, einzugreifen…

Als ein Mann aus dem antifaschistischen Spektrum den alten Nazi ansprach, wurde er von diesem tätlich angegriffen. Das wurde von der Polizei zum Glück im Ansatz unterbunden. Eine Anzeige gegen den angriffslustigen Ewiggestrigen erfolgte umgehend.

Nach ca. 1h fand der rechte Spuk dann ein Ende. Wir unterhielten uns noch ein bisschen und traten dann die Heimfahrt an… Wir hatten Erholung nötig. Der Nachmittag war mental sehr anstrengend gewesen. Nichtsdestotrotz werden wir diesen Hetzern und Menschenhassern immer wieder entgegentreten!

Gisela und Uta