Dresden is(s)t bunt: Impressionen

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Am 1. September 2025 wurde von der Cellex-Stiftung zum 9. Gastmahl „Dresden is(s)t bunt“ eingeladen. Mit Essen aus aller Welt, persönlichen Gesprächen und kulturellen Beiträgen wurde einmal mehr ein sichtbares Zeichen für gelebte Vielfalt, Offenheit und eine starke Zivilgesellschaft gesetzt.

Wir teilen Stimmungsbilder einiger unserer mit vor Ort dabei gewesenen OMAS sowie eine Auswahl an Bildmaterial mit Euch.

Schön war es, das Wetter. Lecker waren sie, die vielen verschiedenen Speisen. Trubelig war es – so viele Organisationen, Vereine, Initiativen…! Beim Bummel entlang der vielen Tische wurde mir erst richtig bewusst, wie zahlreich solch engagierte Gruppen in Dresden sind.

Nach einer Weile gab ich den Bummel im Gedränge auf, er hätte zu lang gedauert. Ich wollte zurück zu unserem Tisch, an dem ununterbrochen Gäste stehen blieben, einige, weil sie sich durch all die Speisen hindurchprobierten, die meisten, weil sie Austausch und Information suchten. Unser Memory kam oft zum Einsatz. Die Bierdeckel mit Gesprächsanregungen erweckten Aufmerksamkeit. Es gab viele Fragen und viel Zuspruch zu unserer Arbeit, Infoblätter, Kulis und Buttons waren begehrt…

Es war spannend, anstrengend, anregend und einfach toll!

Ulrike


Ich war das zweite Mal als „neue OMA“ (mit etwas Fingerfood) bei einer Veranstaltung der OMAS GEGEN RECHTS.DRESDEN dabei und sehr gespannt, was auf mich zukommen würde.

Auf der Hauptstraße war schon das bunteste Leben im Gang und mittendrin stand der Tisch mit unserem Angebot.

Als Erstes machte ich mich mit den vorhandenen OMAS bekannt, sofern sie (mit Aufdruck oder Buttons) erkennbar waren bzw. frischte alte Bekanntschaften wieder auf, es wurden ein paar Sätze gewechselt. Das fühlte sich schon mal gut an und gab die nötige Basissicherheit.

In den 3 1/2 Stunden, die ich dabei war, ergaben sich mit der Zeit immer mehr Gespräche, auch längere, mit Interessentinnen und Besucherinnen. Mir fiel auf, dass die „Adresse“ OMAS GEGEN RECHTS möglicherweise eine Gruppe von Menschen anziehen kann, die sich sonst eher nicht trauen, ihre Meinungen oder Unsicherheiten öffentlich zu äußern (z. b. ältere queere Menschen), und dass Zuhören und Mut Machen wichtig sein können: Eine Episode dazu: Ein ca. 40-jähriger, sehr zierlicher kleiner Mann, erzählte mir, dass er in Chemnitz war in einer Ausstellung über die Schicksale von queeren Menschen im Nationalsozialismus und dass ihn das zum Weinen gebracht hat. Diese Geschichte hat mich sehr berührt.

Auch einmal herumgehen und schauen, welche Organisationen vor Ort sind und was sie anbieten, war schön. Und – uns wurden von nicht wenigen Menschen Respekt und Anerkennung für diese Arbeit ausgesprochen.

Elisabeth


Ich wurde mehrmals von sehr jungen Menschen angesprochen, dass sie sich total freuen, unser Logo auf meinem T-Shirt zu sehen. Sie kannten es von TikTok und finden es sehr wichtig und ermutigend zu sehen, dass wir aus der Oma-Generation uns klar gegen rechtes Gedankengut positionieren. Sie waren sehr unglücklich darüber, dass “rechts sein” gerade angesagt ist bei den Leuten ihrer Altersgruppe.

Jutta


Die Kulisse für das nun bereits 9. Gastmahl konnte nicht besser sein: Die Hauptstraße mit ihren Schatten spendenden Bäumen ist der perfekte Ort für Gastfreundschaft!

Perfekt war auch zum 3. Mal unsere Kooperation mit dem LadenCafé „aha“! Danke für die Unterstützung! Gemeinsam hatten wir gut vorgesorgt: Unsere Speisen reichten trotz der großen Nachfrage in diesem Jahr fast bis zum Schluss! Auf die erstaunte Frage einer Reporterin, warum an unserem Tisch die „Büfett – Klassiker“ angeboten würden, konnte ich nur antworten, dass auch dies zur Vielfalt dazu gehöre!

„Schön, dass es euch gibt!“ – „Gut, dass ihr das macht!“ – „Weiter so!“ hörte ich an diesem Nachmittag viele Male. Das Gastmahl zieht Menschen an, die vielleicht nicht auf einer Demo oder in Diskussionen mit anderen ihren Wunsch nach einem weltoffenen, freundlichen, bunten Dresden zum Ausdruck bringen würden.

Fast zum Schluss meinte eine jüngere Frau: „Viele eurer Generation sind so eng. Schön, dass ihr anders seid!“ Die Menge der nicht nur jungen Menschen an diesem Nachmittag gibt Hoffnung, dass es in Dresden eben doch nicht so eng zugeht, wie man manchmal denken könnte!

Astrid