OMAS aus Dresden im Stadtbild von Berlin

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Wir sind das Stadtbild - Aufruf zur Spontandemo in Berlin

Wir sind das Stadtbild

Unter diesem Motto stand am Sonntag, 19.10.2025 eine kurzfristig anberaumte Demonstration in Berlin vor dem Brandenburger Tor, die auf die jüngsten Aussagen von Friedrich Merz zum Stadtbild reagierte.

Dass die Organisatoren von Eltern gegen Rechts und Hand in Hand: Wir sind die Brandmauer es geschafft haben, innerhalb von nur 2 Tagen diese Veranstaltung auf die Beine zu stellen, verdient Riesenrespekt.

Auch wir hatten ein sehr großes Bedürfnis, auf die unsäglichen Aussagen von Friedrich Merz zu reagieren und zu zeigen, dass wir so etwas nicht tolerieren wollen.

Personen mit Migrationshintergrund als Problem im Stadtbild darzustellen, das nur durch Rückführungen “in sehr großem Umfang” lösbar sei, ist menschenverachtend und entsolidarisiert die Gesellschaft. Diese Aussage lässt unseres Erachtens auch keine Interpretationsspielräume zu, denn sie bezieht sich ausschließlich auf das äußere Erscheinungsbild von Menschen. Damit ist sie zutiefst rassistisch, inhuman und ganz bestimmt nicht christlich.

Abwiegelnde Erklärungsversuche von Teilen der CDU, dass es ja nur um die irreguläre Migration und arbeitslose, nicht integrierte bzw. straffällige Migranten ginge, sind lächerlich: Niemand kann an der äußeren Erscheinung von Menschen erkennen, ob sie “irregulär” eingewandert sind oder schon seit Jahrzehnten in Deutschland leben, ob sie “schlecht” oder “gut” integriert sind (wie immer das auch zu definieren ist), ob sie eventuell einmal straffällig werden oder nicht. Diese Differenzierung von Menschen nach dem Aussehen erinnert zu sehr an das faschistische Weltbild.

Um diesem Weltbild offen zu widersprechen, sind wir am Sonntag kurzentschlossen nach Berlin zur Demo “Wir sind das Stadtbild” gereist.

Die Demo war super organisiert. Es gab gute, prägnante Wortbeiträge, die zum einen sehr nachdenklich stimmten (was haben wir mit unseren Aktionen in den letzten Jahren eigentlich wirklich erreicht?), aber auch Mut machten, sich trotzdem dauerhaft weiter zu engagieren. Unterstützt wurde die Veranstaltung durch passende Musik-Acts von Cesco, Julie Pasquale und Sechser.

Diese Demo mit vielen Lichtern der Solidarität hat ein kraftvolles Signal gesetzt, das eigentlich auch Herrn Merz aufgefallen sein sollte. Aber anstatt sich für seine rassistische Aussage zu entschuldigen, legt Merz einen Tag später noch einmal nach: “Fragen Sie ihre Töchter …. Alle bestätigen, dass das ein Problem ist”.

Unser Widerspruch zu solchen pauschalisierenden Diskriminierungen wird nicht aufhören!

Barbara