Am Freitag fand in der Kirchgemeinde Dresden Bad Weißer Hirsch das Politische Nachtgebet mit den OMAS GEGEN RECHTS statt. Vier unserer OMAS berichteten über Motive, Aktionen und Erfahrungen unserer Gruppe und ermutigten dazu, Haltung gegen Rechts zu zeigen – und dabei freundlich, offen und gesprächsfähig zu bleiben. Nachfolgend die Impressionen einer mitwirkenden und einer nicht minder aufmerksamen OMA aus dem Publikum.
In der Bibel werden die OMAS GEGEN RECHTS nicht erwähnt. Nur Großmütter (im Ansatz) und die Worte „Recht“ und „gegen“ kommen an verschiedenen Stellen vor – führte der Pfarrer unseren Abend ein.
Kann man so stehen lassen.
Die Menschen, die kamen, wollten wissen, was wir tun, warum wir es tun und wie wir agieren. Und während wir berichteten, merkten wir wieder einmal, was wir eigentlich leisten, in welchen wichtigen politischen Angelegenheiten wir unterwegs sind und dass unsere niedrigschwelligen Gesprächsangebote genau das sind, was in unserer Gesellschaft nötig ist. Klar geworden ist uns wieder, wie nötig das Sprechen ist und wie wichtig, das Sprechen miteinander zu üben.
Im Publikumsgespräch konnten wir das auch gleich präsentieren – es ist uns allen gelungen, in Ruhe und mit Witz auf die Publikumsfragen einzugehen. In diesem Rahmen fiel das natürlich nicht sehr schwer, in erster Linie wurde uns mit großer Wertschätzung begegnet. Das tut wirklich sehr gut.
Doch auch kritische und forschende Fragen gab es und ich bin sehr stolz darauf, dass wir alle ohne Unterstellungen in Ruhe und professionell auch diese Fragen beantworten konnten.
Debattentraining zahlt sich aus – bleiben wir dran.
Und auch wenn wir nicht in der Bibel vorkommen – in den aktuellen Debatten sind wir präsent. Das ist für mich gerade viel wichtiger…
Claudia
Das politische Nachtgebet auf dem Weißen Hirsch war eine wunderbare Veranstaltung und eine großartige Gelegenheit, die OMAS und ihr Wirken einer weitgehend christlichen Community vorzustellen. Die Kirche war voll und es kamen viele interessierte Nachfragen, wie zum Beispiel:
- Seid ihr immer einer Meinung oder wie findet Meinungsbildung bei euch statt?
- Bekommt ihr irgendeine finanzielle Unterstützung?
- Worin besteht euer Ziel?
- Wie geht ihr mit Provokationen um?
- Glaubt ihr, dass eure Mahnwachen etwas nützen?
- Wie soll und kann Frieden hergestellt werden?
Aber auch dezidiertere, wie:
- Wie steht ihr zu Atomwaffen in Deutschland?
- Warum seid ihr nicht auch gegen Links?
Kurz, es kam alles zur Sprache, was das Publikum schon immer einmal über die OMAS wissen wollte und es war ein sehr lebendiger Abend, verbunden auch mit großem Dank und Anerkennung für das, was wir tun. Die vier uns vertretenden OMAS kamen authentisch, aber auch sehr professionell rüber! Vielen Dank!
Allerdings, und das sei noch angemerkt: Dass das politische Nachtgebet im Sinne seiner Gründerin, der Theologin Dorothee Sölle, dann doch noch seinem Anspruch gerecht wurde, war am Schluss unserer OMA Monika zu verdanken. In Köln endete das politische Nachgebet seinerzeit immer mit einem Aufruf zur Aktion, zu konkreten Handlungsimpulsen, um nicht in Kritik und folgenlosen allgemeinen Aufrufen steckenzubleiben. Monika forderte daher die Anwesenden auf, die grassierende Vereinzelung und das Stillhalten aufzubrechen, sich zusammenzutun, Mut zu fassen und Menschen anzusprechen, ihnen zuzuhören und gleichzeitig Haltung zu zeigen.
Sigrid