Veröffentlicht von Stürmisch war’s und regnerisch und die Menschen auf der Prager Straße hatten Eile – und keine Lust auf Gespräche.
Und auch wir waren nicht direkt motiviert, sodass wir die ersten zwei Stunden unserer Kundgebung in einem warmen und trockenen Raum verbrachten, um unsere Materialien noch zu vervollständigen.
Mit Nachlassen des Regens wagten wir uns dann doch in den öffentlichen Raum und schafften es, kurz unser feines neues RollUp gegen den Wind zu halten und innerhalb einer Stunde die eine und den anderen zu einem kleinen Austausch zu bewegen.
Die meistgehörte Rückmeldung war: Ich gehe sicher nicht wählen. Abwinken. Weitereilen. Manche jungen Menschen konnten wir aufklären, dass die EU-Wahl schon ab 16 möglich ist. Immerhin – das sorgte für interessierte Überraschungsmomente.
Kekse und Kugelschreiber behielten wir für uns – Sticker und Handzettel brachten wir einige „unters Volk“.
Was haben wir gelernt?
- Zu viele Materialien können wir schwer handhaben.
- Wind und Regen sind Demokratiekiller.
- Kalte Füße und zitternde Hände auch.
- Die Prager Straße ist kein guter Ort für Kundgebungen – zu viele Touristen, zu viele eilige und auf Shopping ausgerichtete Menschen.
- Und: Das Wichtigste ist, sich zu trauen, Menschen anzusprechen. Klar, direkt und gleich mit Inhalt. Wenn wir dann all das, was wir uns zur Hilfe aufgeschrieben haben, auch im Kopf abgespeichert bereithalten, können intensive und gute Zwiegespräche stattfinden.
Wir freuen uns auf die nächste Runde und besseres Wetter. Und wir sind sicher: Krankwerden für die Demokratie ist auch nicht der richtige Weg 🙂
Claudia