Jahrestag des Angriffskrieges auf die Ukraine und wie er in Dresden begangen wurde

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Es ist gerade eine ziemlich intensive Zeit für uns. Nach diversen Aktionen wie Gegenprotest zum Nazi-Aufmarsch, Mahnwache am 13. Februar, Protest am 13. Februar, Mahngang Täter*innenspuren wurde am 24.02. der erste Jahrestag des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine begangen.

In Vorbereitung dieses traurigen Jahrestages haben wir als Initiative zwei Aufrufe unterzeichnet:

  • Offenen Brief der Gruppe HOPE – fight racism (Mitglied des Bündnisses „Dresden wiEdersetzen“) an die Bürgermeisterin für Ordnung und Sicherheit, Eva Jähnigen, sowie Oberbürgermeister Dirk Hilbert. Darin wird die Stadt Dresden aufgerufen, sich an die Seite der Menschen zu stellen, die vor Krieg, Auslöschung, Unterdrückung und Vergewaltigung flohen. Weiterhin wird gefordert, die Vereinnahmung des 24.02. auf einem der zentralen Plätze Dresdens durch extreme Rechte und ihre Hassbotschaften zu unterbinden. Es ist nicht hinzunehmen, dass der Einsatz für Frieden durch rechte Organisationen missbraucht wird.

Solidarität mit der Ukraine auf dem Neumarkt

Fünf Frauen der OMAS GEGEN RECHTS.DRESDEN und eine Frau aus Osnabrück, die zu Besuch bei ihren Kindern war, haben sich auf dem Neumarkt getroffen. Wo eben noch Bilder eines schönen Landes auf der Großbildleinwand zu sehen waren, sahen wir wenig später die Bilder der Zerstörung und Verwüstung. Berichte von Betroffenen folgten.

Ein junger Vater lebt mit seinem bei einem Bombenangriff schwerstverletzten 8-jährigen Sohn in Dresden. In der Uniklinik erhält das Kind Hilfe. Die Mutter ist bei diesem Angriff umgekommen. Beide lebten in Lwiw (Lemberg) im Westen der Ukraine.

Diese Eindrücke gingen uns sehr nahe und bestärkten uns: Es muss alles getan werden, damit das Töten in diesem Krieg und überall in den Konfliktgebieten der Welt aufhört!
Anschließend trafen wir uns mit zwei weiteren Frauen und nahmen am Gegenprotest auf dem Theaterplatz teil.

Astrid

Gegenprotest zur rechtsextremen Kundgebung auf dem Theaterplatz

Während auf dem Neumarkt noch würdevolles Gedenken ins Werk gesetzt wurde, sammelte sich auf dem Theaterplatz bereits die rechte „Prominenz“, um Dresden mal wieder für rechtsradikale, nationalistische Umtriebe zu missbrauchen. Doch erfreulicherweise hatte „HOPE – fight racism!“eine Gegendemonstration unter dem Motto „Smash Fascism“ organisiert.

Fielen wir zwei OMAS anfangs vielleicht noch etwas aus dem ansonsten sehr viel jüngeren Rahmen, wurden wir bald durch unsere Mitstreiterinnen, die vom Neumarkt zu uns stießen, verstärkt. Obwohl die Stadt elektronisch verstärkte Aktionen untersagt hatte, waren die Sprechchöre und Pfiffe aus dem Gegenprotest alles andere als überhörbar 👍. Derweil wurden die den Theaterplatz umgebenden Gebäude in den Farben der Ukraine angestrahlt.

Mein Fazit: Verhindern konnten wir den rechtsextremen Aufmarsch leider nicht. Immerhin war der Gegenprotest bemerkenswert und lautstark. Das war wohl das Beste, was im gesetzten Rahmen möglich war.

Dorrit